Fliessestriche

Vielfalt im Einsatz

Zementestriche sind aufgrund ihres vielfältigen Einsatzspektrums die erste Wahl, wenn es um Fussböden in neuen Gebäuden geht. Sie eignen sich sehr gut als Heizestrich beim Einbau von Fussbodenheizungen. Nachteilig wirkt sich ihre lange Trocken- und Aushärtezeit sowie das ungünstige Verformungsverhalten aus, das manchmal zu erheblichen Rissen und Aufschüsselungen führt. Sie sind in der Regel erst nach 20 bis 30 Tagen belegreif.

Eine erheblich kürzere Begeh- und Belastbarkeit zeichnet den Calciumsulfat-Fliessestrich aus. Zudem ist er ökologisch und baubiologisch unbedenklich und lässt sich sauber, schnell und ohne intensivere körperliche Beanspruchung verarbeiten. Er eignet sich deshalb besonders gut für den Wohnungsbau. Dank seiner guten Wärmeleit- und -speicherkapazität sowie der geringen Spannungen eignet er sich optimal als Heizestrich.

Schwimmender Estrich

Ideale Trittschalldämmung
Schwimmende Estrichkonstruktionen dienen als Wärme- und Trittschallisolierung. Für die Trittschalldämmung ist ein Estrich die wirksamste Bauweise. Seine Traglasten hängen von der Estrichdicke, der Estrichklasse, der Dämmstoffart und der Biegezugfestigkeit des Estrichs ab. Für die Untergrundvorbereitung und den Schutz gegen aufsteigende Feuchtigkeit gelten die gleichen Bedingungen, wie für Estriche auf Trennschicht. Die Trittschalldämmung muss lückenlos verlegt werden können und an allen aufgehenden Bauteilen sind Randstreifen anzubringen.

Heizestrich

Behagliche Raumatmosphäre
Ein Heizestrich dient über seine Funktion als schwimmender Estrich hinaus zur Aufnahme von verschiedenen Heizrohrsystemen für die Fussbodenheizung. Infolge der grösseren Temperaturdehnungen ist zusätzlich der Einbau von Dehnfugen an kritischen Stellen, zum Beispiel beim Anschluss an unbeheizte Bereiche, erforderlich. Die Heizungsrohre müssen vor Aufbringen des Estrichs sicher befestigt, gefüllt und abgedrückt sein.

Estrich auf Trennschicht

Sichere Schichten
Ein Estrich auf Trennschicht ist zum Höhenausgleich und zur Nivellierung vor einer Beschichtung oder Belegung einsetzbar. Er eignet sich vor allem auf Untergründen, mit deren Oberfläche kein Verbund erzielt werden kann oder darf. Hierzu zählen beispielsweise alte Holz-Fussböden, verschmutzte Betonuntergründe und alte Beschichtungen genauso wie Feuchtigkeitssperren bei Garagen oder Kellern. Estrich auf Trennschicht eignet sich zur Aufnahme hoher Lasten, besitzt aber keine wärme- oder schalldämmende Wirkung. Der Untergrund darf keine punktförmigen Erhebungen oder Rohrleitungen aufweisen; er muss eben und glatt sein. Eventuell notwendige Feuchtigkeitssperren dienen nicht als Trennschicht. An allen aufgehenden Bauteilen sind Randstreifen anzubringen.

Verbundestrich

Hohe Lastaufnahme
Ein Verbundestrich ist für hohe Lastaufnahmen ausgelegt und muss flächendeckend eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Untergrund bilden. Vor seiner Herstellung ist sicherzustellen, dass der Untergrund trocken, ausreichend fest, fett- und rissfrei ist. Ausserdem darf aus dem darunterliegenden Bauteil keine Feuchtigkeit mehr nachwandern können. Eine Grundierung mit einer geeigneten Haftbrücke ist immer erforderlich. Sie verhindert ein zu starkes Eindringen des Anmachwassers in den Untergrund sowie einen zu hohen Wasserentzug während der Abbindephase. Ein Verbundestrich hat keine wärme- oder schalldämmende Wirkung.

Estriche für spezielle Aufgaben

Sonderaufgaben in Sanierung und Nutzung erfordern neben den üblichen Estrichen weitere Spezialprodukte im Bodenbereich. Besonders, wenn es darum geht, eine schnelle Belegbarkeit zu erreichen oder dünne Schichtdicken zu erzielen, reichen die erdfeuchten Zementestriche oder Fliessestriche nicht aus.

 

Ausgleichsschüttungen

Um Unebenheiten des Untergrunds auszugleichen und eine möglichst gleichmässig dicke, aber nicht zu starke Estrichschicht herzustellen, sind Ausgleichsschüttungen sinnvoll. Sie werden unterhalb der Trittschalldämmung eingebaut. Zum Einsatz kommen u.a. zementgebundene Polystyrol- oder Perlitschüttungen oder auch POR-Schaummörtel. Sie dienen auch zum Ausfüllen der Zwischenräume bei Kabeln, Heizrohrleitungen und Holzbalkenkonstruktionen.

 

Schnellestriche

Mit Schnellestrichen lässt sich innerhalb kürzester Zeit nach Einbringen des Estrichs, je nach Produkt bereits nach 36 Stunden, der obere Belag aufbringen. Sie werden also immer dann eingesetzt, wenn es sich um kurze Bauzeiten (z.B. Ladenbau, Ausstellungen, Messen etc.) und schnellen Fortschritt beim Innenausbau handelt. Sie können zudem auch für Reparaturarbeiten eingesetzt werden.