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Historischer Putz – Puzzolane
Historischer Putz – Hydraulkalk
Historischer Putz – Zusatzstoffe
Historischer Putz – Weiterentwicklung
Kalkputz wird bereits seit Jahrhunderten auf Gebäuden und Bauwerken zum Schutz vor äusseren Einflüssen eingesetzt. Aus dem normalen Kalkgestein (CaCO3) wird durch Brennen der gebrannte Kalk (CaO).
Der gelöschte Kalk, der als Bindemittel bei Putz und Mörtel verwendet wird, entsteht durch die Reaktion von gebranntem Kalk mit Wasser.
Wird diese Mischung anschliessend zu einer breiartigen Konsistenz angemischt, nennt man sie Sumpfkalk. Sumpfkalk reagiert mit dem Kohlendioxid in der Umgebungsluft und erhärtet zu einem festen Gefüge mit Poreneinschlüssen. Aufgrund der Reaktion mit der umgangssprachlichen Luft nennt man diesen Zustand „Luftkalk“. Die Wasser- und Frostbeständigkeit dieser reinen Luftkalkputze kann in stark belasteten Bereichen nur durch die vorherige Zugabe von hydraulischen Bindemitteln erreicht werden.
Puzzolane sind latent hydraulische Bestandteile, die allein durch die Zugabe von Wasser nicht erhärten können. Durch die Beimischung von Puzzolanen als Zusatzstoff zu Kalk erhält das Gemisch hydraulische Eigenschaften. Aus der in den Puzzolanen enthaltenen Kieselsäure bildet sich wasserunlösliches Calciumsilikat. Calciumsilikat erhöht die Festigkeit und Witterungsbeständigkeit im Putz und im Mörtel.
Die bekanntesten latent hydraulischen Bestandteile sind die „Santorin Erde“, Trassgestein und weitere, tuffartige Gesteine sowie niedrig gebranntes Ziegelmehl, das bereits lange als künstlich hergestelltes Puzzolan eingesetzt worden ist.
Trass ist ein hochporöses Gestein mit meist vulkanischem Ursprung, das man in vielen historischen Putzen und Mörteln je nach regionalem Vorkommen nachweisen kann. Durch das Vermahlen erhält man einen sehr feinen Zusatzstoff, der als latent hydraulischer Bestandteil eingesetzt werden kann. Trass bindet jedoch nur in der Abmischung mit Kalk oder Zement ab.
Fixit bezieht seinen Trass aus dem bayrischen Suevit-Abbau aus dem Donauries und perfekt für historische Putz- und Mörtelrezepturen geeignet, da die Festigkeit sehr langsam und gleichmässig aufgebaut wird.
Hydraulischer Kalkputz wurde früher als Romankalkputz bezeichnet und erfreut sich nicht nur bei der Denkmalpflege einer steigenden Beliebtheit. Er kann auch im ökologischen Neubau bedenkenlos eingesetzt werden. Fixit entwickelt unter Berücksichtigung der aktuellen Forschung sowie der jahrelangen Erfahrung mit Kalkputz den Baustoff stetig weiter. Dadurch werden die Vorteile von hochwertigen und ökologischen Inhaltsstoffen mit einer zeitgemässen Verarbeitung vereint.
Hydraulkalk wird aus Kalkstein und Mergel hergestellt, der bei Temperaturen um die 1000 °C gebrannt wird. Die dadurch entstandenen Silikatphasen bilden mit zugesetztem, freien Kalk die wasserunlöslichen Calciumsilikate. Im Gegensatz zum Einsatz von Zement bleibt eine hohe, natürliche Porosität erhalten.
Wird das passende Mischungsverhältnis von Kalkstein und Mergel für den Hydraulkalk einfach durch den Abbau des Gesteins anstatt durch eine nachträgliche Vermischung beider Bestandteile erreicht, dann spricht man von natürlichem Hydraulkalk. Dafür ist eine ideale Kalk-Mergel-Zusammensetzung im Ursprungsgestein notwendig. Im natürlichen Hydraulkalk sind keinerlei Zement- oder Trasszusätze enthalten und er erlaubt niedrige Brenntemperaturen als bei gemischtem Hydraulkalk.
Dadurch wird die Bildung von typischen Zementphasen unterbunden und Festigkeitsschwankungen im späteren Material bleiben aus. Der Einsatz von natürlichem Hydraulkalk im Kalkputz sorgt für eine geschmeidige Verarbeitung, eine helle Putzfarbe, eine schwindarme und gleichmässige Erhärtung, hohe Festigkeitswerte sowie Frost- und Witterungsbeständigkeit des Kalkputzes.
Seit jeher wurden unterschiedliche Zusätze zu den Putz- und Mörtelmischungen gegeben, um Eigenschaften des Materials zu verbessern oder bestehende Probleme mit dem Material zu beheben. Die Forderung nach "historischen Additiven" sowie der Verwendung von völlig überholten Originalrezepturen sollte kritisch beurteilt werden. Diese Mischungen können zu gravierenden Qualitätseinbussen und einer reduzierten Haltbarkeit des Materials führen. Durch die ungenauen Spezifikationen der altertümlichen Rezepturen gibt es ausserdem keinen einheitlichen Standard. Zusätze wie zum Beispiel Tierexkremente und -haare, Blutserum oder Heringslake sollten trotz historischer Vorlagen aus den genannten Gründen nicht eingesetzt werden und sind als überholt abzulehnen.
Auch die Verwendung von Luftkalkputz bei aktuellen Projekten zur Denkmalrestauration ist genau zu beurteilen. Bis heute wird Luftkalkputz von vielen Denkmalpflegern für besonders langlebig gehalten – allerdings zeigen aktuelle, wissenschaftliche Untersuchungen, dass bei unmodifiziertem Luftkalkputz eine maximale Lebensdauer von 80 bis 100 Jahren besteht.
Hingegen können die in der Restaurierungstechnik bewährten Materialien wie Trasskalkmörtel, modifizierter Lehmmörtel und Kalkkaseinmörtel weiterhin eingesetzt werden und auch der bis ins 19. Jahrhundert verbreitete, latent hydraulischen Mörtel (auch Romanzement genannt) ist für den Einsatz in der Denkmalpflege oder als Verlegemörtel von Natursteinen hervorragend geeignet.
Die unterschiedlichen, historisch bewährten Kalkputze dienen uns als Vorbilder für die Weiterentwicklung der Putzrezepturen für die Denkmalpflege.
Auf Basis von historischen Kalkputzen, die bis heute eine gute Qualität aufweisen, hat Fixit ein Kalkputzsystem mit natürlichem Hydraulkalk für Putzflächen mit hoher Stabilität entwickelt. Speziell ausgewählte Sande und rein mineralische Leichtzuschlagstoffe (Perlite) bewirken eine hohe Kapillarwirkung und gewährleisten ein rasches Austrocken der verputzten Steine bei einem weichen, elastischen Putz.
Den Anforderungen entsprechend kann direkt bei der Herstellung des Hydraulkalkputzes zusätzlich Öl als wasserabweisende Zusatzausrüstung beigefügt werden – dies hat sich bei Kalkfarben bereits seit Jahrhunderten bewährt. Dadurch kann die Kapillarwirkung kontrolliert und das Einwandern von Salzen zumindest bei gering belasteten Untergründen vermieden werden. An stark bewitterten Bereichen kann damit auch einer Durchfeuchtung des Mauerwerks vorgebeugt werden.
Als Erstanstrich eignet sich Fixit CalceClima® Kalkfarbe. Sie verbindet sich nach dem Auftrag chemisch mit dem darunterliegenden Kalkputz und sorgt für eine zusätzliche, witterungsbeständige Schicht. Die kapillaren Eigenschaften des Kalkputzes bleiben weiterhin erhalten und werden durch den Anstrich unterstützt.
Ob Risssanierung, Feuchtigkeitsschäden an der Fassade oder der Wunsch nach energetischer Sanierung. Fixit bietet für Sanierung und Restauration vielfältige Möglichkeiten. Weitere Produkte wie der Fixit 222 Aerogel Hochleistungsdämmputz ergänzen das Sortiment.
Mit Fixit 222 Aerogel Hochleistungsdämmputz steht ein extrem effektives Dämmmaterial mit nur 4 bis 6 Zentimetern Auftragsstärke zur Verfügung, das auch für historische Gebäude und Denkmalschutzobjekte geeignet ist. Erfahren Sie mehr und überzeugen Sie sich selbst.