Putze und Materialien für die Aussenfassade

Das Material der Aussenhaut

Bauherren und Architekten stellen hohe Ansprüche an Farbe, Struktur, aber auch an die Bauphysik von Aussenwänden. Mineralische Putze bauen beim Abbinden und Austrocknen ein Kapillarsystem im Putzgefüge auf, das kurzfristig hohe Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Deshalb werden am häufigsten Kalk-Zement-Putze eingesetzt.

Der fugenlose, mineralische Aussenputz schützt die überdeckten Wandbaustoffe und erfüllt im modernen Bauen die Anforderungen an den Schutz vor Feuchtigkeit und Nässe, reguliert Temperaturänderungen, gewährleistet die Wasserdampfdiffusion und schützt vor mechanischen Einwirkungen.

Mineralische Oberputze

Das ökologische und ökonomische Gestaltungselement

Seit über 100 Jahren steht Edelputz für Dauerhaftigkeit und zeitlose Schönheit. Edelputz ist ein hochwertiger mineralischer Trockenputz. Seine ökologisch unbedenklichen Bestandteile, wie Weisskalk, Weisszement und hochwertiger Marmorsand, sind in Europa einzigartig. Mit unterschiedlichen Strukturen, Farbtönen und Körnungen lassen sich Oberflächen ausdrucksvoll und individuell gestalten. Edelputze sind lichtecht und wetterfest. Ihre mineralische Zusammensetzung bewirkt eine höchst mögliche Diffusionsoffenheit. Die einfache Verarbeitung und ein hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis machen Edelputz zum beliebten und ökonomischen Gestaltungselement für Fassaden und Innenräume.

Pastöse Oberputze

Selbstreinigende und abperlende Oberflächen
Das Bindemittel Silikonharz hat eine ähnliche Struktur wie Quarzsand. Die mikroporöse Oberfläche dieses modernen Baustoffs ist extrem wasserabweisend. Neben der Anwendung im Neu- und Industriebau setzt man den diffusionsoffenen Silikonharzputz verstärkt bei der Fassadensanierung ein. Für die Formulierung von Silikonharzputzen und -anstrichen werden Silikonharze in Form von wässriger Emulsion eingesetzt und mit geeigneten Polymerdispersionen kombiniert. Dadurch vereinen diese Beschichtungen optimal die Anforderungen aus der Praxis nach besonders langlebigen, witterungsbeständigen Fassadenbeschichtungen, die gegen chemische (saurer Regen), mechanische und biologische (Mikroorganismen) Einwirkungen besonders resistent sind.

Die neue Oberflächenstruktur mit Additiven, kombiniert mit hochwertigster Hydrophobie, die einen Abperl- und Selbstreinigungseffekt hervorrufen, erzielt eine nachhaltig saubere und schöne Fassade. Der Verbund zum Untergrund wird verbessert und die Wasseraufnahme des Systems deutlich reduziert.

Kalk-, Kalkzement- und Zementputze

Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, das aus gebranntem Portlandzementklinker und Gipsstein sowie gegebenenfalls diversen Zumahlstoffen (Hüttensand, Flugasche, Kalkstein u.a.) besteht. Zementputze werden überall dort eingesetzt, wo hohe Anforderungen an die Festigkeiten, Frostbeständigkeit, Dichtheit und Wasserbelastbarkeit gestellt werden, wie z.B. bei Gebäudesockeln oder im Spritzwasserbereich.

Kalk-Zementputze vereinen die Vorteile von Kalk- und Zementputzen. Gezielte Kalkbeigaben können die durch den Zement bedingten Eigenschaften, wie hohe Festigkeit und Dauerbeständigkeit, in Richtung der verbesserten Verarbeitbarkeit der Putze ergänzen. Sie sind neben der Anwendung an Fassaden auch im Innenbereich, besonders in Feuchträumen und Treppenhäusern mit hoher mechanischer Belastung, einsetzbar.

Dünnschichtputz

Im Gegensatz zu den genormten, einlagigen Unterputzen mit Mindestputzstärken von 10 mm oder 15 mm werden Dünnschichtputze in einer Putzdicke von nur 3 mm bis 6 mm ausgeführt. Im Regelfall wird planebener Putzgrund etwa 4 mm dick verputzt. Es ist zu beachten, dass mit dem Dünnschichtputz bei hierfür üblichen Putzdicken maximal Ebenheitstoleranzen von 2 mm bis 3 mm ausgeglichen werden können. Grundsätzlich ist der Putzgrund daher massgenauer als üblich zu erstellen. Die oft genannten Ebenheitstoleranzen zwischen nichtflächigem Untergrund und flächenfertiger Wandfläche von 5 mm können mit Dünnschichtputzen nicht ausgeglichen werden.

Klebe- und Armierungsmörtel

Baukleber und Spachtelmassen sind universell anwendbare Klebe- und Ausgleichsmörtel. Baukleber finden Verwendung als Haftbrücken auf glatten, kritischen Untergründen. Oft werden sie auch zum Überspachteln von aufgerauten oder rauen Unterputzen vor dem Aufbringen von feinkörnigen Oberputzen verwendet. Von grosser Bedeutung sind Spachtelmassen auch als aufgespachtelte Putzarmierung mit eingelegtem Armierungsgewebe auf Leichtunterputzen bzw. Gewebespachtelungen.

Flächen- und auch Diagonalarmierungen können eine Rissbildung nicht sicher verhindern, wohl aber deren Risiko verringern. Zum Einbringen des Armierungsgewebes muss die Spachtelmasse mineralisch gebunden sowie kunstharzmodifiziert und auf den Unter- und Oberputz abgestimmt sein. Der Armierungsmörtel muss mit der Oberfläche des Gewebes einen ausreichenden Verbund eingehen. 

Gestaltung

Oberflächen von Aussenwänden lassen sich durch verschiedene Putzstrukturen und Farben individuell gestalten.

Anforderungen

Aussenwände müssen zahlreiche bauphysikalische Anforderungen erfüllen.

Untergründe

Es gibt heute eine grosse Zahl von Wandbaustoffen, die als Putzuntergründe infrage kommen.